Kurzfilm
Echo
Die kühle Nachtluft klärt meine Gedanken. Ich atme tief ein und aus – doch kaum biege ich in unsere Strasse ein, überkommt mich eine innere Unruhe und der drängende Wunsch, diesen Ort ein für alle Mal zu verlassen.
Ich atme noch einmal die reine Luft ein, bevor ich eintrete, in eine andere Welt – eine Welt, in der mir das Atmen schwerer fällt und der Lärm um mich herum wie dumpfe Schläge auf mich einprasselt. Es ist nicht anders als sonst. Dieses drückende Gefühl von zu vielen Reizen und Gefühlen, das sich wie ein dunkler Schatten über mein Dasein legt. Der Knall einer zerschellenden Flasche hallt nach, wie ein weiteres Echo der endlosen Konflikte in mir selbst. Ich fühle mich machtlos – unfähig, zu schreien. Ich bin gefangen in meiner eigenen Ohnmacht – gefangen in einer Realität, die zu laut ist, um ignoriert zu werden und zu schmerzhaft, um sie auszusprechen.
Musik an – freier Fall. Ich sinke immer tiefer im Meer der Gefühle, die ich nicht in Worte fassen kann. Wut und Machtlosigkeit kämpfen einen stummen Kampf in meinem Herzen. Jeder Beat der Musik ist wie ein Aufschrei meiner Seele – den nur ich höre. Ich flüchte – orientierungslos, getrieben von einer zerrissenen Sehnsucht nach Freiheit und Wohlbefinden. Verzweifelt versuche ich der Ohnmacht zu entfliehen und im Rhythmus der Musik eine Stimme zu finden.
Innere Unruhe.
Dieses nahezu unbeschreibliche Gefühl zu thematisieren, ist nicht leicht. Mit Worten ist die Gefühlswelt oft noch schwieriger zu benennen. Musik kann dabei helfen, in eine solche Gefühlswelt einzutauchen. In Kombination mit Bewegtbild entsteht das Potenzial, um auf heiklere Themen aufmerksam zu machen.
Allzu viele Menschen sind einmal im Leben davon betroffen, sich in den eigenen Lebensumständen nicht zu Hause zu fühlen. Vor allem als Jugendlicher ist man oftmals den Gegebenheiten des Umfelds und des Elternhauses ausgeliefert. Und nicht überall läuft alles rund. Mithilfe dieser filmischen Geschichte einer jungen Frau, welche aus ihrer Realität in den eigenen vier Wänden flüchten will, starteten wir den Versuch, eine solche Lebenssituation exemplarisch aufzuzeigen, um das Bewusstsein für solche Lebensumstände zu stärken.
behind the scenes.
Unsere kreative Reise erstreckte sich über beeindruckende 1000 Kilometer, angetrieben von dem unerschütterlichen Ziel, ein einzigartiges Kunstprojekt zum Leben zu erwecken. Unsere Stationen? Die Hochschule der Künste Bern und ein charmantes Airbnb in Schönenbuch bei Basel, ausgewählt für zwei intensive Drehtage voller Kreativität und Entdeckungen. Das Herzstück unseres Projekts? Ein Schlagzeug, nicht irgendeines, sondern eines, das in einer Explosion von Farbe erstrahlen sollte.